Große Katastrophenschutzübung in Euskirchen

Stellen Sie sich bitte mal folgendes vor: Es brennt auf dem Gelände des Bahnhofs in Euskirchen. Durch die starke Rauchentwicklung muss ein einfahrender Regionalzug eine Notbremsung einleiten, wodurch es zu zahlreichen Verletzten im Zug kommt. Zeitgleich kommt es auf dem Pützbergring ebenfalls aufgrund der Rauchentwicklung zu einem Verkehrs-Unfall zwischen einem PKW und einem Gefahrguttransporter. Aus diesem strömt eine unbekannte Flüssigkeit aus, die die Ersthelfer und einige Unfallbeteiligte kontaminiert.

So in etwa sah das Einsatzszenario für eine große Katastrophenschutzübung am 13.04.2024 in Euskirchen aus. Mit dabei waren diverse Feuerwehren aus dem Kreis, der Malteser Hilfsdienst, das Deutsche Rote Kreuz, die DLRG, das THW und der Rettungsdienst. Insgesamt waren 237 Einsatzkräfte und 60 Verletztendarsteller im Einsatz.

Eine zentrale Rolle bei diesem Szenario spielte der ABC-Dekon-Zug des Kreises Euskirchen, der in den Gemeinden Dahlem und Nettersheim (Hauptstandorte sind hier der LZ Schmidtheim und LG Marmagen mit Zubringerfahrzeugen der LG Nettersheim und LZ Dahlem) stationiert ist. Bereits 30 Minuten nach dem Eintreffen auf dem Übungsgelände rund um den Güterbahnhof, konnte Dennis Esch vom Löschzug Schmidtheim, bei dieser Übung als Zugführer ABC-Dekon eingesetzt,  die Einsatzbereitschaft melden. Daraufhin begannen unverzüglich die Rettungsdienste damit, die kontaminierten Personen zum Dekon-Container zu transportieren. Dort durchliefen sie die verschiedenen Stationen der Dekontaminierung und wurden am Ende wieder von den Sanitätern übernommen. Und das alles unter strenger Beobachtung durch diverse Fachberater der einzelnen Übungsschritte.

Die Übung fand in Anwesenheit von Landrat Markus Ramers, dem Abteilungsleiter Gefahrenabwehr der Kreisverwaltung Martin Fehrmann, Kreisbrandmeister Peter Jonas und Vertretern der Presse statt.

Pascal Diefenbach, Löschzugführer des Löschzuges Schmidtheim, hatte während der Übung die Funktion des Abschnittsleiters ABC Verband Kreis Euskirchen inne. Damit war er Teil der Einsatzleitung und schon wochenlang im Voraus mit der Planung der Großübung beschäftigt. Über den Verlauf sagt er als Fazit: „Die Übung verlief durchaus sehr positiv und die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr funktionierte nahezu reibungslos.  Dass an der ein oder anderen Stelle kleinere Abläufe noch verbessert werden können, kann auch als Erfolg der Übung gewertet werden. Im Hinblick auf zukünftige Einsätze und die Bereitschaftseinsätze bei der Europameisterschaft im Sommer, bei der der ABC-Dekon-Zug bei Länderspielen am Rheinenergie-Stadion in Köln eingeplant ist, ist die Dekon Einheit sehr gut aufgestellt.“